Kurzbiografie
Herta Müller
1972-1976 Studium der Germanistik und Rumänistik in Temeswar.
1977-1980 Übersetzerin in einer Maschinenbaufabrik. Entlassung wegen der Weigerung, mit dem Geheimdienst „Securitate“ zu kooperieren. Danach nur noch zeitweilig als Lehrerin beschäftigt.
Das Erscheinen des ersten Buches „Niederungen“ wurde jahrelang verhindert. 1982 erschien es nach starken Eingriffen der Zensur und 1984 in der Originalfassung in Deutschland. Ab 1985 Publikationsverbot in Rumänien. Doch ihre ungeschminkte Darstellung und Kritik der Realität der Diktatur Ceausescus in westlichen Medien führte zu immer stärkerer Repressionen bis hin zu Todesdrohungen. 1987 konnte sie nach Deutschland ausreisen.
Sie lebt seither in Berlin.
Am 8. Oktober 2009 erhielt Herta Müller den Nobelpreis für Literatur für 2009. Sie habe „mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit“ gezeichnet, hieß es in der Würdigung. Begründet wurde die Vergabe des Nobelpreises mit der Intensität der von ihr verfassten Literatur. Die Titel ihrer Bücher enthalten häufig Sprachbilder, die im Hochdeutschen nicht üblich sind.
Sie erhielt zahlreiche Literaturpreise - u.a.: Aspekte - Literaturpreis 1984, Kleist-Preis 1994, Literaturpreis „Aristeion“ der Europäischen Union 1995, The International IMPAC Dublin Literary Award 1998, Franz-Kafka-Literaturpreis 1999, Carl-Zuckmayer-Medaille 2002, Joseph-Breitbach-Preis 2003, den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2004, den Würth-Preis für Europäische Literatur und den Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2006, die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft und den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2009 und den Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur 2010.
Ein umfangreiches Werksverzeichnis finden Sie auf Wikipedia
Zusätzlich bietet der Spiegel eine Themenseite über Herta Müller an.